12. - 27. Oktober 2019
KLANGTEPPICH ist eine zweiwöchige Installation, bei der etwa 40 Lautsprecher im Raum verteilt sind. Das Lautsprecherorchester, Akusmonium genannt, welches in dieser Form von Christian Tschinkel und Gilbert Handler entwickelt wurde, ermöglicht den Klängen durch den Raum zu tanzen und das Publikum gänzlich einzuhüllen. Neben vier Live-Konzerten unterschiedlicher Musikgenres an den Wochenenden, sind unter der Woche, von Mittwoch bis Freitag, Klang- und Rauminstallationen vorbereitet, die jeweils von 15 – 19Uhr frei zugänglich sind. Ab 19Uhr beginnt dann die 90minütige Ausstellungsmoderation „SensOHRium“, die durch die verschiedenen Stationen des Raumes begleitet. Zu diesem vertiefenden Hörerlebnis sind Menschen jeden Alters eingeladen.
Die Klänge reichen von elektroakustischen Kompositionen, über Naturgeräusche und Weltmusik, bis hin zu Klängen des Universums und kontemplativen Klanglandschaften.
Mit freundlicher Unterstützung der Wiener Neustädter Galerie SISTAN wird in diesen zwei Wochen das Kunsthaus in Grünbach am Schneeberg, Urhof20, mit ausgesuchten Teppichen gestaltet sein. Stehend, liegend, tanzend oder fliegend – WILLKOMMEN BEIM KLANGTEPPICH!
1) ERÖFFNUNG: „Kino für die Ohren“, Tanz & Tagtool und Akusmonium, Performance, 12.10.2019, 20Uhr. Eintritt: 15€.
2) KLANGRAUM-INSTALLATION: 16.10.: J. S. Bach, 17.10.: Gilbert Handler, 18.10.: Leo Bettinelli, 23.10.: Klänge des Universums, 24.10.: Bernhard Weiss, 25.10.: Chrsitian Tschinkel; jeweils 15 – 19Uhr. Eintritt: freie Spende.
3) AUSSTELLUNGSMODERATION: „SensOHRium“, 16. – 18.10. sowie 23. – 25.10.2019, 19 – 20:30Uhr. Eintritt: 12€, Kinder bis 15Jahre: 5€.
4) AKUSMONIUM-LIVEKONZERTE: 19.10: Bernhard Weiss – Gobal Sounds, 20.10.: Christian Tschinkel - Astromental, 26.10.: Gilbert Handler – Elektrische Luftbilder und 27.10.2019: Circus Lumineszenz – HUE. Jeweils ab 19Uhr. Eintritt: 15€
TICKETS VVK: www.ntry.at/klangteppich
DAS AKUSMONIUM, DIE „L.O.V.E.-MACHINE“
Im Allgemeinen ist das Akusmonium ein Zusammenschluss von vielen, möglichst unterschiedlichen Lautsprechern, die im gesamten Aufführungsraum strategisch positioniert werden. Diese verräumlichende Konzeption der Musikwiedergabe wurde vom französischen Komponisten François Bayle für seine Musique acousmatique im Paris der 1970er Jahre entworfen. Trotz fast 50-jähriger Geschichte sind akusmatische Lautsprecherorchester noch immer eine Rarität, die sich freilich bis heute auch modernisiert haben. Aber sie haben ihren Charme von damals erhalten, denn ein Akusmonium ist gleichermaßen Instrument und Maschine zugleich, welches von der Klangregie bespielt und gesteuert wird. Es wird zum „Hörplatz“ von Kunst, Musik und Sounddesign – eben zum Kino für die Ohren.
Das Lautsprecherorchester „L.O.V.E.-Machine" (Legacy Of Vintage Equipment-Machine) ist eine einzigartige Sammlung an historischen Lautsprechern, die von Christian Tschinkel und Gilbert Handler gepflegt und ständig erweitert wird. Für den Urhof20 wird eine dem Raum entsprechende Auswahl getroffen: Die ehemalige Beschallungsanlage des Wiener Ronachers und diverse Sammlungsstücke werden um ein akusmonautisches Klangsystem (bestehend aus 20 moderneren Lautsprechern, Mischpulten sowie einem Zentralcomputer) erweitert.
12.10.2019, 20Uhr
ERÖFFNUNG
„KINO FÜR DIE OHREN“, Tanz & Tagtool und Akusmonium, Performance.
Bea von Schrader und Dieter Puntigam feiern das 15jährige Jubiläum ihrer Zusammenarbeit! Eben noch in der Oper von Taichung gespielt, sind sie rechtzeitig zur Premiere des Akusmoniums im Urhof20 zu erleben. „Kino für die Ohren“ verbildlicht die Impulse des Gehörten und erweitert stimmig die Dimension von Zeit und Raum durch das außergewöhnliche Klangerlebnis. Ein Fest für alle Sinne! Mit anschließenden Drinks und schmackhaften Partyhäppchen im Foyer!
19. 10. 2019, 19Uhr
Bernhard Weiss - Global Sounds
Eine Melange aus elektronischen Eigenkompositionen und einem „Globelastica“-DJ Set, bei der Klänge und Musik aus unterschiedlichsten Gegenden dieses Planeten - gängige Vorstellungen von „worldmusic“ transzendierend - zu einer intensiven, berührenden und visionären Hörerfahrung einladen.
Bernhard Weiss ist Musikschaffender, Percussionist, Multiinstrumentalist und DJ. Musikalische Ausbildungen erhielt er unter anderem in Westafrika, Kuba und Indien. Er war/ist Mitglied von Formationen wie Mamadou Diabate’s Percussion Mania, Xalis, Kalan und Abarga. Als Komponist kreiert er vorwiegend elektronische Musik zu Theater, Film und zeitgenössischer Tanzperformance.
mixcloud.com/globelastica
soundcloud.com/bernhardweiss
20. 10. 2019, 19Uhr
Christian Tschinkel - Astromental
Christian Tschinkel will den Planeten Erde verlassen - zumindest in Gedanken, geistig. Dazu dient ihm die akusmatische Musik, die er aufgrund ihrer räumlichen Klangprojektion für dieses Unterfangen auserkoren hat. Die meisten seiner Werke sind von Science Fiction und Philosophie inspiriert - so auch die beiden abendfüllenden Stücke „The Kuiper Belt Project“, das am Rande unseres Sonnensystems eine Weitervertonung von Gustav Holsts Orchestersuite „Die Planeten“ darstellt und „Kosmoposition in C+/-“, mit dem er jenseits unserer Vorstellungskraft bizarre Räume erschließen und erkunden will. An diesem astromentalen Konzertabend, der wiederum von Franz Werfels „astromentaler Gesellschaft“, die beispielsweise auch das sog. „Kometenturnen“ praktiziert, inspiriert ist, spielt er einen Mix aus diesen beiden monumentalen Raummusiken über das große Akusmonium.
www.acousmonuments.space
26. 10. 2019, 19Uhr
Gilbert Handler - Elektrische Luftbilder.
Konzert für 24 Lautsprecher und eine Stimme.
Der Computermusiker und Vokalist Gilbert Handler lässt mit dem Lautsprecherorchester „L.O.V.E.-Machine" elektrische Luftbilder entstehen.
Versponnene elektroakustische Kompositionen treffen auf opernhafte Arien, den Wiener Prater wirbelt es durch den Raum, und leise tanzt ein Fisch seinen letzten Walzer.
27. 10. 2019, 19Uhr
Circus Lumineszenz - HUE
Circus Lumineszenz is an artistic & educational project based in Austria where, through the use of light & creative technology, we develop multimedia environments, installations, performances and objects where the audience is invited not only to contemplate and enjoy, but in most cases, to actively participate as creators of the experience as well.
H U E is an Immersive Sound - Light Installation in which explores the relationship we have with light and its properties, and how we experience this medium. The spectator is immersed in a bubble of light and sound. The dense atmospheric real-time sound composition makes the whole experience round, and so enables the audience to be submerged in a world of abstraction that facilitates the connection with the most rudimentary components of the piece.
http://www.circuslumineszenz.com/hue.html
AUSSTELLUNGSMODERATION: „SensOHRium“
16. – 18.10. sowie 23. – 25.10.2019
MI, DO & FR, 19 – 20:30 Uhr
„SensOHRium“ ist eine aktive Reise durch den Raum und seine unterschiedlichen Stationen des Lauschens. Welche Impulse sendet das Hören an unseren Körper und wie verändert die Bewegung unsere akustische Wahrnehmung? Stehend, sitzend, liegend oder auch in Bewegung entdecken wir gemeinsam die Erfahrungsräume der Ausstellung und erforschen die Funktionen des Ohres, die in der auditiven Wahrnehmung, sowie im Gleichgewichtssinn liegen.
BEA VON SCHRADER
Tänzerin, Performancekünstlerin und Choreografin
Initiatorin und künstlerische Leitung von Urhof20.
NINA FOUNTEDAKIS
Kunst :: für eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Sein .
Kulturvermittlung :: für eine liebevolle, kreative Kultur des Miteinanders .
Ästhetische Bildung (Kunsttherapie) :: über die Sinne zum Sinn .
Christian Tschinkel - Klangskulptur SonnenWind
SonnenWind ist eine Beschwörung unseres Muttersterns. Eine von zwei Ventilatoren betriebene Windorgel wird von vier-kanaligen Lautsprechereffekten (als Metapher für vier Himmels- resp. Windrichtungen) begleitet, die sich klanglich an der Sonifikation des „solar ionic wind“ der NASA-Space-Recordings orientieren. Inspiriert von der Klanglichkeit solcher Space recordings lassen sich solche „Messergebnisse“ ästhetisch überformen, wodurch sie in den Bereich der Musik eindringen. Ihre synthetische Nachbildung (zum Teil durch Flanger-Effekte) wird mit musikalisierten Windeffekten einer skulpturalen Windorgel angereichert.
photographed by Alexandre Bezerra (c)