Performance Art 6.1, 6.2, 6.3 und 6.4
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Das 6. Internationale Festival für Performancekunst im Urhof20 hat 2018 ein neues Veranstaltungsprofil. Die Festivaltage sind über das Jahr verteilt. Der Begegnung von Tanz, Musik und Medienkunst im internationalen Austausch bietet sich somit die Gelegenheit, im Vorfeld intensivere Residence-Phasen zu nutzen. Für Besucherinnen und Besucher ist es kein "Overload", und der Veranstaltungstag lässt sich hervorragend mit einer Wanderung im Schneebergland verbinden. Performance Art 6.1 findet am 12. Mai statt, 6.2 am 28. Juli, 6.3 am 22. September und 6.4 am 20. Oktober 2018. An jedem dieser Tage werden 2 bis 3 Beiträge zu sehen sein und/oder mittels Videoinstallationen/Ausstellung der Festivalcharakter unterstrichen.
Performance Art 6.1
„ImMortality“
6. International Performance Art Festival 2018 - Part 1
12. Mai 2018, 19 Uhr
- FUNERAL PLAN - Kimberley McIntyre – Dance
- COCOON CRASH – Daniela Fischer – Violin/FX, Bea von Schrader – Dance, Die.Puntigam – Tagtool
- QUOD – Bianca Anne Braunesberger – Voice, Stefan Zotter – Instrumentals
Dieser erste Festival-Tag eröffnet das Jahresprogramm 2018 im Urhof20. Es werden drei Beiträge zu erleben sein, die sich im Spannungsfeld von Sterblichkeit und Ewigkeit bewegen.
- Funeral Plan
Kimberley McIntyre
Kimberley McIntyre is an artist whose practice includes contemporary dance, improvisation, language and contact improvisation (CI). Ideas are set only to allow them to be played with, and performances that work are full of play and unknowing.
Kimberley has taught, trained and performed in Australia, Europe, and India with many brilliant artists. Kimberley resides in Northern NSW where she teaches workshops in Dance, Improvisation and CI. As part of the Sydney Fringe program, Kimberley created and performed a new solo work, The Funeral Plan at the Annandale Arts Centre’s Platform Shorts and the Sydney Fringe. This new work is personal, funny and poignant piece of dance theatre that resulted from her interest and training in end of life care.
- CocoonCrash
Tanz&Tagtool mit Daniela Fischer – Violine/FX.
Daniela Fischer ist Musikerin, Komponistin und Performerin. Sie lebt und arbeitet in Wien, Madrid und Ibiza. Neben ihrem klassischen Violin-Studium beschäftigte sie sich auch mit Weltmusik. Klezmer, Flamenco und Jazz. Daniela Fischer hat auch verschiedene Projekte im Bereich der experimentellen elektronischen Musik umgesetzt, wobei die Violine in Kombination mit Effekt-Pedalen und Synthesizern zum Einsatz kam. Neben ihren Soloprojekten arbeitet sie mit verschiedenen Künstler_innen (dancers and visual artists) zusammen. Sie komponierte Soundtracks und schuf Sound-Design für Film, Dokumentation, Theater und zeitgenössischen Tanz.
Ihr jüngstes Projekt CocoonCrash konzentriert sich im Besonderen auf die Idee der Transformation, und dass die einzig konstante Quelle des Lebens Bewegung und Veränderung ist. Mit Bea von Schrader und Dieter Puntigam wird dieses Thema durch die Zusammenarbeit mit den Medien Tanz und Malerei erweitert.
- Quod
Bianca Anne Braunesberger ist professionelle Tänzerin, arbeitet an Opern, mit freien Kompanien und als Ausbildnerin für werdende Profis. Musikalisch findet man sie unter anderem als Rapperin annebe und im Duo QUOD. Stefan Zotter ist Produzent, Dj und Ingenieur, bastelt an Effektgeräten und produziert Musik für Tanz & Theater. Seit 2011 sind die Beiden künstlerische Leiter der Tanz & Musikkompanie tauschfühlung.
Seit Ende 2016 findet man die Stimme von Bianca Anne Braunesberger und die Instrumentals von Stefan Zotter unter dem Namen Quod. Mit ihrer ersten Veröffentlichung Arachnida beschäftigt sich die Sängerin mit dem Erscheinen von Spinnen in ihren nächtlichen Träumen. Das führt sie zu Themen wie dem Verschwinden des materialistischen Daseins, der grenzenlosen Kontinuität zwischen Realität und Illusion, sowie der Seele als Bewohner eines sterbenden Körpers. Sie hinterfragt das Festhalten an Gewohntem und die Mystik von Spinnen, welche einerseits dunkel erscheinen, andererseits in einem fragilen Körper leben. Electro Pop Noise. QUOD wird produziert von tauschfühlung. (Linz, Wels, Wien). www.tauschfuehlung.at // Musikdownload „Arachnida" http://www.quod.bandcamp.com
Performance Art 6.2
TAsten, TAnz & TAgtool – Sofia Gubaidulina
KONZERT und PERFORMANCE
Samstag, 28. Juli 2018, 20Uhr
Die Musik der 1931 geborenen tatarisch-russischen Komponistin wurde während ihrer Studien als “pflichtvergessen” bezeichnet, aber Dmitri Schostakowitsch ermutigte sie ihren “Irrweg” fortzusetzen. Seit 1981 zählt Sofia Gubaidulina zu den führenden, weltweit anerkannten Komponisten Russlands der Ära nach Schostakowitsch.
1. Teil: Solo - Recital
Sofia Gubaidulina – Musical Toys (1969)
Johann Sebastian Bach – Inventionen (1723)
Albert Mühlböck – Klavier
2. Teil: Performance
Sofia Gubaidulina - Sonata für Klavier (1965)
Albert Mühlböck – Klavier, Bea von Schrader – Tanz, Dieter Puntigam - Lichtmalerei
Pionier_innen zeitgenössischer Musik
TAsten, TAnz und TAgtool 2014 – 2018
AUSSTELLUNG
28. & 29. Juli 2018, 14 – 19Uhr
Das 5jährige Jubiläum der Reihe “Pionier_innen zeitgenössischer Musik” ist Anlass für diese Ausstellung. Die Arbeiten von TAsten, TAnz und TAgtool der vergangenen Jahre - John Cage / 2014, Terry Riley / 2015, Tan Dun / 2016, Werner Schulze / 2017 – sind mittels Videoinstallationen und Elementen der Bühnengestaltung zu sehen. Die Künstler laden am Sonntag, 29. Juli, von 16 bis 18Uhr zum Gespräch ein.
Eintritt: freie Spende
Performance Art 6.3
DeConstruct – DRAHTHAUS LIVE IN CONCERT
22. September 2018, 20:00, Urhof20, Grünbach am Schneeberg
Filmpräsentation / Performance / Konzert
Drahthaus sind vier Musiker und Klangforscher aus Wien. Experimentell sowie beatlastig verweben sie eine Vielzahl musikalischer Stile zu einer mitreißenden Symbiose. Egal ob diese nun beim Fusion Festival, beim Transart Festival, bei TEDx oder im Urhof20 aufgeführt wird, schafft es das Quartett immer wieder Alt und Jung zu begeistern.
Der UrHof lebt!
In einer Projektwoche hat die Wiener Band @Drahthaus in Kooperation mit @F.U.K. Art Club nach verborgenen und vergessenen Klängen des Urhof20 gesucht. Metallrohre, Ziegelsteine, ins Schloss fallende Bunkertüren, knirschende Treppen und allerlei Instrumente aus einer vergangenen Zeit, erzählen die Geschichte des fast 100 Jahre alten Hofs: Der Bau in den 20er Jahren, der Hof als Arbeiterheim bis Mitte der 60er Jahre, Kino und Festsaal bis Ende der 80er Jahre, die darauffolgenden 20 Jahre Dornröschenschlaf und die Wiederbelebung und Nutzung als Kunst- und Performance- Stätte seit 2008.
Die 20-minütige Performance, die selbst die vergessensten Ecken des Urhof20 in Bild und Ton zum Leben erweckt, wird einmalig (!) aufgeführt. Im Anschluss gibt’s das Clubbing Set von Drahthaus mit Live-Visuals von @Dieter Puntigam. Let’s dance!
Kunstsalon
Performance Art 6.4
20.10.2018, 19Uhr
Hommage à Gertrude Stein
GERTRUDE STEIN (1874 – 1946), die Amerikanerin in Paris, war eine Außenseiterin und doch die Achse, um die sich in Pariser Künstlerkreisen alles drehte. Jeden Samstag empfing sie Gäste in ihrem bald legendären Salon, darunter u.a. Apollinaire, T. S. Eliot, Ezra Pound, Braque, Matisse und Picasso, dessen Werke sie besonders schätzte. Die Revolution, die er in der Malerei eingeleitet hatte, verfolgte sie literarisch. Sie schrieb, wie die Kubisten malten. Sie war ein Picasso der Sprache. Ihre Porträts waren verbale Stilleben. Ihrer experimentellen Kühnheit konnten nur wenige folgen, und lange musste die »Mutter der Moderne« (Thornton Wilder) ihre Bücher im Selbstverlag veröffentlichen. 1933 hatte sie zum ersten Mal Erfolg, bezeichnenderweise mit einem eher konventionell geschriebenen Text, der Autobiographie von Alice B. Toklas, ihrer Lebensgefährtin über 40 Jahre, in der sie ihr eigenes Leben jenseits jeder Konvention schildert.
- ROSE IS A ROSE IS A…
Literarische Sprach- und Sprechkunst in Verbindung mit Musik und Live-Cooking:
Gina Mattiello (Stimme)
Alison Blunt (Violine)
Elisabeth Harnik (Klavier)
Heidi M. Richter (Live-Cooking/Rezepte aus dem Alice B. Toklas Kochbuch)
in Zusammenarbeit mit Musik Aktuell
Literarisches Material von GERTRUDE STEIN (Autobiographie von Alice B. Toklas, Picasso, Jedermanns Autobiographie, Tender Buttons u.a.), Elisabeth Harniks Komposition „SOLO FOR GERTRUDE“ nach 6 Texten von Gertrude Stein sowie instrumentale Improvisationen bilden die Grundlage der Performance.
Die ausgewählten Texte und das kompositorische Material aus „SOLO FOR GERTRUDE“ werden durch die Stimme von GINA MATTIELLO in die Klangwelten der Musikerinnen eingebracht, um improvisatorisch weiter bearbeitet zu werden. Die Londoner Geigerin ALISON BLUNT und die Pianistin und Komponistin ELISABETH HARNIK sind zwei Grenzgängerinnen, die sich im Entwerfen ihres Klangkosmos am liebsten an den Schnittstellen zwischen Improvisation und Komposition bewegen. Die durch das Live-Kochen von HEIDI M. RICHTER erzeugten Klänge werden dabei als Instrument verstanden und sind Teil der Performance; daraus entsteht ein reges Zusammenspiel von Text und Klang sowie Interpretation und Spontaneität.
Im Anschluss an die Performance ist das Publikum zu kleinen Kostproben des gekochten Gerichts eingeladen!
- MEANING BEING EXISTING
Text, Tanz, Tagtool und Töne
Bea von Schrader und Oneka von Schrader (Tanz und Text)
Dieter Puntigam (Live-Lichtmalerei und Bühnengestaltung)
Lukas Lauermann (Violoncello)
Gertrude Stein verfasste von 1910 bis zu ihrem Lebensende literarische Porträts über Freunde und Bekannte; unter ihnen befindet sich auch ISADORA DUNCAN. Der freie expressionistische Tanz von Isadora wurde von Gertrude mit rhythmischen Wiederholungen und zyklischen Mustern in ein Porträt geformt: „ORTA OR ONE DANCING“. Es war ihr erstes Porträt über eine weibliche Künstlerin. Zwei Künstlerinnen die sich in ihrem Schaffensprozess gegenüber stehen sind auch die beiden Tänzerinnen und Choreografinnen BEA und ONEKA VON SCHRADER. Als Mutter und Tochter werden Impulse aus einer anderen Zeit auch im Wandel der Generationen neu interpretiert. Das Gedankengut von Isadora Duncan und die rhythmischen Texte von Gertrude Stein werden in dieser Performance als Impulse aufgegriffen, weitergeführt und im Zusammenspiel von Text und Tanz mit Musik des Cellisten LUKAS LAUERMANN und der Lichtmalerei von DIETER PUNTIGAM in die heutige Zeit übersetzt. Die Arbeiten und Visionen dieser beiden impulsgebenden Frauen der 1920er Jahre stellen auch 100 Jahre später eine wesentliche Essenz eines künstlerischen Bewusstseins dar, das Raum öffnet für eine Untersuchung - mit Gertrude Steins Worten: „meaning being existing“.
Kunstsalon-TICKETS:
VVK: 20/15€ - Ermäßigung für Schüler/StudentInnen und Urhof20-Mitglieder
Vorverkauf online: https://63emck.ebtix.de
AK: 25/18€
photographed by Daphne von Schrader, Schero Nimo, Sebastian Trostmann, LouMali